Eine Bauleistungsversicherung ist sinnvoll und schützt gewerbliche Bauprojekte zuverlässig gegen Schäden während der Bauzeit, z. B.:

  • Vandalismus
  • Wetterereignisse
  • Baumängel

Oftmals ist sie Voraussetzung für Kredite, Förderungen und öffentliche Ausschreibungen im professionellen Bauwesen.

Bauleistungsversicherung für Bauträger und Bauunternehmer

Die Bauleistungsversicherung für Bauträger und Bauunternehmer zählt 2025 zu den wichtigsten Absicherungsinstrumenten im gewerblichen Hoch- und Tiefbau. Sie schützt alle während der Bauzeit entstehenden Leistungen gegen unvorhersehbare Schäden – ob Neu- oder Altbau.

Zielgruppen der Bauleistungsversicherung

Die Police richtet sich an gewerbliche Bauherren mit Bauverantwortung und wirtschaftlichem Risiko:

  • Bauträger
  • Generalunternehmer
  • Architekten
  • Bauunternehmen mit Subunternehmern
  • Projektentwickler im privaten und öffentlichen Bereich

Für Privatleute ist die Versicherung zwar ebenfalls abschließbar, doch im professionellen Baukontext ist sie nahezu unerlässlich.

Typische Bauvorhaben mit Absicherungsbedarf

Der Abschluss ist bei fast allen gewerblichen Bauvorhaben sinnvoll, insbesondere bei:

  • Bauten mit hoher Bausumme ab 250.000 Euro
  • Bauprojekten mit kritischen Wetterphasen (z. B. Winter)
  • Objekten mit anspruchsvoller Gebäudetechnik (Smart-Home, Solar)
  • Bauvorhaben mit langen Ausführungsfristen
  • Sanierungen mit baulichem Eingriff in bestehende Substanz

Auch bei Bauverträgen mit Vorleistungen (Materialbeschaffung, Teilleistungen) ist eine frühzeitige Absicherung entscheidend.

Bauleistungsversicherung: Was ist versichert und was nicht?

Die zentrale Frage vieler Bauherren lautet: Bauleistungsversicherung – was ist versichert und wo endet der Schutz? Während die Police viele Gefahren abdeckt, gibt es auch klar definierte Ausschlüsse, die Bauherren kennen sollten.

Vergleich – Abgedeckte und nicht abgedeckte Schäden:

Abgedeckte SchädenNicht abgedeckte Schäden
Vandalismus auf der BaustelleVorsatz oder grobe Fahrlässigkeit
Unwetter: Sturm, Hagel, StarkregenNormale Witterungseinflüsse ohne Schadenscharakter
Schäden durch höhere Gewalt (z. B. Überschwemmung, Erdbeben)Schäden nach Bauabnahme oder außerhalb der Vertragslaufzeit
Fehlerhafte Ausführung trotz sorgfältiger PlanungMängel an gelieferten Baumaterialien (Herstellerhaftung)
Leitungswasserschäden, Frost, SchneedruckSchäden an nicht versicherten Altbauteilen
Einwirkungen Dritter (z. B. Bauarbeiten auf Nachbargrundstücken)Verzögerungsschäden ohne konkrete Sachbeschädigung
Setzungs- und Senkungsschäden

Hinweis: Die Schadensregulierung umfasst in der Regel Rückbau, Reparatur oder vollständige Wiederherstellung. Die Bauleistungsversicherung greift auch dann, wenn der Schadenhergang nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, etwa bei unklaren Wetterereignissen.

Bei Sanierungen oder umfangreichen Nacharbeiten nach Bauabnahme empfiehlt sich zusätzlich eine Gewährleistungsbürgschaft. Sie übernimmt Kosten, wenn nachträglich Mängel auftreten, für die der Auftragnehmer verantwortlich ist.

Die konkreten Leistungen können je nach Anbieter, Projektart und Tarifmodell unterschiedlich ausfallen. Ein sorgfältiger Vergleich der Bedingungen ist daher unerlässlich, vor allem bei Smart-Home-Komponenten, denkmalgeschützten Objekten oder Tiefbauarbeiten.

Bauleistungsversicherung Kosten: Was zu beachten ist

Die Kosten für eine Bauleistungsversicherung hängen maßgeblich von der Projektart, der Bausumme und dem individuellen Risikoprofil ab. Gewerbliche Bauherren sollten die Prämien nicht als Zusatzlast, sondern als Investition in Planungssicherheit und Schadensprävention betrachten. Ein Totalausfall kann ein Bauprojekt schnell ruinieren, weswegen eine solide Versicherung entscheidend ist, um Risiken wirksam zu minimieren.

Einflussfaktoren auf die Kosten

Für die Höhe der Beiträge einer Bauleistungsversicherung spielen unterschiedliche Faktoren eine maßgebliche Rolle, die das individuelle Risiko und den Leistungsumfang widerspiegeln.

  • Gesamte Bausumme in Euro
  • Art und Umfang des Bauvorhabens (Neu-, Um- oder Ausbau)
  • Lage (z. B. Hochwassergebiet, Innenstadt, Hanglage)
  • Technische Komplexität (Tiefbau, Spezialgewerke)
  • Vertragslaufzeit und gewünschte Deckungssumme
  • Selbstbeteiligung und gewählte Zusatzbausteine

Je höher das Risiko, desto höher die Versicherungsprämie. Auch laufende Bauzeiten oder viele beteiligte Gewerke erhöhen das Schadenspotenzial und somit die Kalkulation der Versicherer.

Typische Kosten nach Projektgröße :

Je nach Umfang des Bauvorhabens und versicherter Bausumme variieren die Bauleistungsversicherung Kosten erheblich. Die folgende Übersicht bietet eine grobe Orientierung für gewerbliche Standardprojekte im Jahr 2025:

Projektart

Bausumme (netto)

Versicherungsprämie (ca.)

Einfamilienhaus (gewerbliche Nutzung)

300.000 €

250 – 450 €

Mehrfamilienhaus (4 – 6 Einheiten)

1.000.000 €

1.000 – 1.800 €

Büro- oder Gewerbeeinheit (komplex)

2.500.000 €

2.000 – 3.500 €

Wohnquartier / Hallenbau / Großprojekt

>5.000.000 €

ab 4.500 €

Hinweis: Preise sind abhängig vom Anbieter, Vertragsdetails und gewählten Zusatzleistungen.

Die Bauhandwerkersicherung kann in Verbindung mit kleineren Sanierungsmaßnahmen ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung sein, gerade bei hohem Anteil an Subunternehmen oder Einzelgewerken.

Zusätzliche Bausteine gegen Aufpreis

Um den Schutz eines Bauprojekts individuell zu erhöhen und auf besondere Risiken einzugehen, ermöglichen viele Versicherer die Erweiterung des Versicherungspakets durch zusätzliche, flexibel buchbare Bausteine.

Optionale Erweiterungen, die zusätzliche Sicherheit bieten:

  • Glasbruchversicherung für großflächige Verglasung
  • Cyber-Versicherung bei Smart-Home-Installationen
  • Drohneneinsatz zur Beweissicherung
  • Parametrische Deckungen bei Unwetterschäden (automatische Auszahlung)

Gerade bei Bauvorhaben mit modernen Technologien oder hoher Exposition gegenüber Naturgefahren kann sich der Abschluss solcher Zusatzmodule langfristig lohnen.

Bauleistungsversicherung bei Sanierung und Umbau

Auch bei Sanierung und Umbau bestehen höhere Risiken. Eine Bauleistungsversicherung ist besonders sinnvoll bei Eingriffen in bestehende Bausubstanz oder langen Bauzeiten.

Typische Risiken bei Umbau und Sanierung

Gerade bei Bestandsgebäuden sind viele Risiken schwer vorhersehbar.

Folgende Schadensquellen treten häufig auf:

  • Unbekannte Leitungen oder statisch relevante Bauteile
  • Undichte Rohre oder defekte Altleitungen
  • Bauschäden durch Erschütterungen bei Abbrucharbeiten
  • Schäden an angrenzenden Gebäuden oder Gemeinschaftseigentum
  • Verunreinigungen durch Altlasten oder Schadstoffe
  • Setzungsrisse und Gebäudeverformungen beim Anbau

Diese Risiken führen oft zu ungeplanten Mehrkosten, Baustopps oder rechtlichen Auseinandersetzungen. Mit einer passenden Police können viele dieser Schäden bereits im Vorfeld abgesichert werden.

Deckung bei Teilsanierungen und Modernisierungen

Auch bei kleineren Eingriffen lohnt sich eine Absicherung. Die Bauleistungsversicherung bei Umbau greift auch bei Teilsanierungen wie:

  • Dacherneuerungen, Dachgaubenbau
  • Austausch von Fenstern, Fassadenelementen
  • Leitungs-/Badsanierungen
  • Modernisierung technischer Anlagen (Heizung, Smart-Home)
  • energetischen Umbauten mit KfW-Förderung

Tipp: In solchen Fällen ist auch die ergänzende Bauhandwerkersicherung zu prüfen – insbesondere bei Einzelgewerken, Subunternehmen oder gestückelten Leistungen über längere Zeiträume.

Unterschied Bauherrenhaftpflicht und Bauleistungsversicherung

Während die Bauherrenhaftpflicht Ansprüche Dritter abdeckt, schützt die Bauleistungsversicherung das Bauwerk selbst:

Bauherrenhaftpflicht

Bauleistungsversicherung

Schützt vor Haftungsansprüchen Dritter

Schützt das Bauwerk selbst

Wichtig bei Personenschäden auf der Baustelle

Wichtig bei Sachschäden während der Bauzeit

Ergänzt die Bauleistungsversicherung

Ergänzt die Haftpflichtversicherung

Beide Versicherungen sind nicht ersetzbar, sondern ergänzend. Viele Anbieter kombinieren sie in Komplettpaketen.

Umgang mit Bauverzögerungen und Kostensteigerungen

Verzögerungen und steigende Materialpreise zählen zu den häufigsten Risiken im Bauprozess.

Wichtig:

  • Die Vertragslaufzeit endet meist mit Bauabnahme.
  • Bei Verzögerung ist eine rechtzeitige Verlängerung notwendig.
  • Kostensteigerungen werden von der Versicherung nicht übernommen, nur Schäden.

Tipp: Die Vertragserfüllungsbürgschaft kann Problemen mit Subunternehmen als ergänzender Schutz dienen, z. B. bei Zahlungsverzug oder Insolvenz des

Bauleistungsversicherung sinnvoll nutzen: Vorteile für gewerbliche Bauherren

Eine Bauleistungsversicherung ist sinnvoll, weil sie professionelle Bauprojekte kalkulierbar macht. Sie schützt gegen unvorhersehbare Schäden und erleichtert die Finanzierungszusage bei Banken.

Vorteile:

  • Schutz vor Schäden
  • Kreditsicherheit
  • Planungs- und Budgetsicherheit
  • Digital abschließbar mit modernen Tools wie Apps

Ein professioneller Versicherungsschutz ist heute fester Bestandteil erfolgreicher Bauprojekte und trägt wesentlich zur Risikominimierung im laufenden Bauprozess bei.

Ergänzende Versicherungen für umfassenden Schutz

Neben der Bauleistungsversicherung bieten sich folgende Ergänzungen an:

  • Gewährleistungsbürgschaft: Schutz nach Bauabnahme bei Mängeln
  • Bauhandwerkersicherung: Absicherung von Vorleistungen bei Subunternehmern
  • Parametrische Deckung: Automatische Auszahlung z. B. bei Starkwind
  • Cyber-Versicherung: Schutz bei Smart-Home-Komponenten und IT-Angriffen
  • EFB Sich: Absicherung über standardisierte Vertragsformblätter

Durch die Kombination dieser Absicherungen entsteht ein belastbares Sicherheitsnetz, das Bauherren auch bei komplexen Vorhaben zuverlässig schützt.

Eine Bauleistungsversicherung ist sinnvoll und zukunftsorientiert

Für gewerbliche Bauherren, Bauträger und Generalunternehmer ist die Bauleistungsversicherung sinnvoll. Sie schützt Bauleistungen während der Bauzeit, schafft Vertrauen bei Geldgebern und erhöht die Projektsicherheit erheblich.
In einer zunehmend digitalen und nachhaltigen Bauwelt ist sie Teil eines modernen Risikomanagements.

Bauleistungsversicherung in Kürze: Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass eine Bauleistungsversicherung sinnvoll ist, denn sie bietet nicht nur finanziellen Schutz, sondern trägt auch maßgeblich dazu bei, Bauprojekte planungssicher und effizient zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.

FAQ: Ist eine Bauleistungsversicherung sinnvoll?

Die Bauleistungsversicherung deckt unvorhersehbare Schäden während der Bauzeit ab, zum Beispiel durch Vandalismus, Sturm, Hagel, Leitungswasser oder Ausführungsfehler.

Erstattet werden Rückbau-, Wiederherstellungs- und Reparaturkosten an beschädigten Bauteilen, sofern der Schaden im versicherten Zeitraum eintritt.

Versichert sind alle während der Bauphase erbrachten Bauleistungen sowie verbaute Materialien, Bauteile und technische Einbauten.

Ja, sie schützt Bauherren vor hohen finanziellen Verlusten während der Bauphase. Bei größeren Bauprojekten ist sie oft Voraussetzung für eine Finanzierung.

Vor Baubeginn. Der Versicherungsschutz sollte spätestens mit dem ersten Spatenstich aktiv sein – idealerweise bereits mit Vertragsunterzeichnung beantragen.